Dies beinhaltet alle Elemente der gegenwärtigen Situation, des physischen Raumes, in dem du dich befindest, Formen, Menschen, ggf. Tiere sowie deine eigene Person, welche diesen Moment in sich erlebt: deinen Körper, emotionales und mentales Erleben sowie die Wahrnehmung des energetischen Raums.
In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir die beiden Möglichkeiten des Erlebens auf dieser Welt: horizontales und vertikales Erleben. Und wie du dich präsent und verbunden mit dir Selbst im Jetzt fühlen kannst.
Betrachten wir zunächst die horizontale Ausrichtung auf das Leben, welche für viele auch die einzige 'Wahrheit' ist: Das Erleben aus der Identifikation mit der Ich-Struktur.
Der Verstand orientiert sich, indem er Wahrnehmungen von Reizen mit den dazu synaptisch verknüpften Inhalten abgleicht und die daraus resultierende Interpretation, die Grundlage für emotionales Erleben und Coping Strategien darstellt.
Die Gedanken bewegen sich dabei zwischen deinen Erfahrungen, Prägungen, Traumata und erworbenen oder erinnerten Wissenselementen der Vergangenheit und einer Projektion in eine noch nicht erlebte Zukunft hin und her. Sowohl die Gedanken als auch daraus resultierenden Entscheidungen werden nicht dahingehend überprüft, ob sie tatsächlich in diesem Moment ein Ausdruck von dir Selbst sind. Vielmehr agieren die meisten Menschen automatisch, d.h. implizit.
Die geübten Reiz-Reaktionsmuster basieren auf Informationen, welche die Person über sich selbst, über andere und die Welt angenommen hat. Grundlegend angelegt durch Erfahrungen in den prägenden ersten sechs Lebensjahren mit engen Bezugspersonen. In den folgenden Jahren durch eigene Erfahrungen, erlernte Wissensinhalte sowie der Entwicklung einer Über-Ich Struktur, die eine Art höhere bzw. Lehrer-Perpektive widerspiegelt: Sätze unserer Eltern wie beispielsweise "Geld wächst nicht an Bäumen" oder "Ohne Fleiss, kein Preis". Später folgen Gedanken, die wir von Lehrern übernehmen, eventuell heiligen Schriften, religiösen Führer, aber auch Wissenschaftlern, Trainern und Coaches, denen wir vielleicht über Jahre gefolgt sind und deren Bücher gelesen haben etc. Diese Über-Ich Strukturen sind dadurch gekennzeichnet, dass wir diese Sätze in Form von Gedanken in uns hören, die unser Verhalten und Interaktionen ständig kontrollieren und ermahnen, das wir 'es' nie erreichen werden, wenn wir weiterhin so handeln und uns ständig erzählen, was wir tun müssten, um beispielsweise ein guter Mensch zu sein, erleuchtet, erfolgreich, eine liebevolle Mutter etc.
Hast du jemals den Wahrheitsgehalt eines dieser Gedanken in Frage gestellt? Die Identifikation mit deinen Gedanken hat Auswirkungen auf:
Die Lösungen, die wir auf diese unangenehmen Zustände hin suchen, haben etwas gemeinsam:
Wir wollen Unerwünschtes an oder in uns fixen, verändern, integrieren oder heilen und Erwünschtes anstreben, von dem wir 'annehmen', dass es unser Leben in die 'richtige' Richtung bringt. Wir kaufen uns Bücher, buchen Seminare, nehmen an Weiterbildungen teil, optimieren unser Ich (um zur besten Version zu werden), sind achtsam, fokussieren, manifestieren, kompensieren, imaginieren, affimieren uvm.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass an einer solchen Perspektive auf das Leben grundlegend nichts falsch ist!!!
Diese horizontale Ausrichtung auf das Leben ist für manche jedoch auf Dauer nicht befriedigend. Diese Seelen sehnen sich nach Verbundenheit, suchen nach Freiheit und einer Stille jenseits der Gedanken: DIESE MENSCHEN SEHNEN SICH NACH VERTIKALEM ERLEBEN - der zweiten Möglichkeit der Erfahrung hier auf Erden.
Was ist, wenn du aufhörst, zu glauben, dass überhaupt ein Gedanke, den dein Kopf denkt, wahr ist? An dieser Stelle gibt es mehrere Mythen: der Verstand sagt beispielsweise, dass er dann in seiner Existenz bedroht ist. Die Person glaubt vielleicht, dass wenn sie den Gedanken nicht mehr glaubt, sich das Leben leer anfühlt. Oder auch weit verbreitet ist eine Form der Angst, dann handlungsunfähig zu sein.
Doch das Gegenteil ist der Fall! Wenn wir aufhören, uns mit unseren Gedanken zu identifizieren, erleben wir Verbundenheit, welche die ganze Zeit allgegenwärtig ist - verschleiert nur durch die Ausrichtung auf unser Denken.
Inspiration und Impulse für Handlungen im Jetzt entstehen wie eine pulsierende Quelle aus der Verbundenheit mit dir Selbst: Vertikale Verbundenheit ist dann die Quelle und die horizontale Ebene der Raum für den Ausdruck deines Selbst.
Vertikale Verbundenheit erleben viele ausschließlich in Momenten von Meditation, im Gebet oder beispielsweise in der Natur. All diese Momente haben gemeinsam, dass für einen Moment eine Gedankenstille wahrgenommen wird und aus dieser automatisch eine Wahrnehmung von Verbundenheit in Form von Gefühlen wie Frieden, Dankbarkeit oder auch Liebe im Herzraum.
Du bist neugierig und möchtest vertikale Verbundenheit in dir wahrnehmen? Im zweiten Teil des Potenzial Talk Podcasts - Episode 17, findest du eine von mir angeleitete Meditation.